v a n i t a s
Rückblick
auf eine Ausstellung von
SABINE
SCHEER
9.
bis 23. Januar 2000
Museum Haus Ludwig · 66740 Saarlouis
Das
Wort »Vanitas« kommt aus dem Lateinischen und hat mehrere Bedeutungen,
u.a. »Eitelkeit«, »Vergänglichkeit« und »dummes
Gerede«. »Alles ist eitel« – so wird gerne im
Alten Testament der Anfang des Buches vom Prediger Salomo übersetzt, oder
auch »Eitelkeiten der Eitelkeiten, und alles ist Eitelkeit!«
Jörg Zink macht in seiner neuen Übesetzung
daraus:
»Alles ist nichtig. Windhauch ist
alles. Alles ist Wind.
Es ist alles vergeblich, man mag tun,
was man will.«
Im
Barock waren bei den Künstlern, die Stilleben fertigten, besonders in
den Niederlanden, sogenannte »Vanitas-Symbole« beliebt,
mit denen sie die Schönheit der Motive konterkarierten, bei aller oberflächlichen
Schönheit und oft Jugend an die Vergänglichkeit des Seins erinnerten.
Beliebt waren etwa Insekten, Maden, Knochen oder Obst mit Fäulnisflecken.
Sabine
Scheer, die in Dortmund Fotografie studiert, hat in ihren Fotokompositionen
diese Symbole in den Mittelpunkt gestellt. Die Schönheit der fotografierten
Objekte kontrastiert mit ihrer Symbolik. Ob bei den Betrachtenden eher Ekelgefühle
oder wohliges Schauern, Erinnerung an die eigene Vergänglichkeit oder
der Genuß der Ästhetik zum Tragen kommen, dürfte sehr
unterschiedlich sein. Ich habe die großformatigen Bilder bei der Ausstellung
im Haus Ludwig sehr gerne betrachtet, und deshalb bieten wir hier die Möglichkeit,
mit ausgewählten Motiven sich selbst ein Bild zu machen.
Ergänzend
zeigen wir einige Bilder aus ihrer während eines Studienaufenthaltes in
New York 1999 entstandenen Fotoreihe NY-CHINATOWN.
Friedhelm Schneidewind
Redaktion KULTUR-JOURNAL
und VAMPYR-JOURNAL
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